Zecken
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Zecken
Die Frage, wie Zecken entfernt werden sollten, wurde in den Medien kontrovers diskutiert. Absolute Einigkeit besteht darin, dass keine Hilfsmittel wie Öl, Alkohol, Vaseline, Nagellack oder Ähnliches bei der Entfernung verwendet werden dürfen. Eine festgesogene Zecke sollte auch sofort entfernt werden, weil das Infektionsrisiko bezüglich der Übertragung von Borrelien mit der Dauer des Saugaktes stark ansteigt.
Wissenschaftler bestätigen, dass folgende Entfernungstechniken möglich sind: Link zu Studien
Zecke gerade herausziehen (wir empfehlen dies nicht!)
Zecke herausdrehen
Herausdrehen vs. Herausziehen
von R. de Boer und Anton E.J.M. van den Bogaard aus dem Jahr 1993
Objekt: Ixodes ricinus (Europäische Zecke, “Gemeiner Holzbock”).
Ergebnis beim Herausziehen der Zecke:
70 % Anteile der Mundwerkzeuge blieben im Wirt zurück, die Fragmente waren dabei z.T. wesentlich größer als beim Drehen
44 % der Zecken waren leicht beschädigt
Ergebnis beim Herausdrehen der Zecke:
20 % Anteile der Mundwerkzeuge blieben im Wirt zurück, die Fragmente waren dabei jedoch wesentlich kleiner als beim Herausziehen
80 % der Zecken waren leicht beschädigt
Fazit:
Zecke herausdrehen, da der Druck auf die Zecke geringer ist als dies beim Herausziehen der Fall ist. Des Weiteren bleiben beim Herausdrehen nur Teile des Hypostoms, das hauptsächlich aus Chitin besteht und keine Borrelien enthält, zurück.
Die Zecken verankern sich mittels eines Speicheldrüsensekrets (sog. „Zementsubstanz“) in der Haut, zudem sind die Mundwerkzeuge der Zecke mit erstaunlichen Widerhaken ausgestattet. So erklärt sich, dass beim Herausziehen der Zecke wesentlich mehr Kraft und Druck auf die Zecke ausgeübt werden muss als dies beim Herausdrehen der Fall ist. Beim Herausziehen der Zecke können größere Anteile von Mundwerkzeugen in der Haut zurückbleiben, beim Herausdrehen wird die Zecke etwas mehr beschädigt jedoch vollständig entfernt.
Eine neue Untersuchung der Universität Wien belegt eindrucksvoll, dass eine Zecke am besten aus der Haut herausgedreht werden kann. Die Zeckenzange wurde im Vergleich mit 5 anderen Instrumenten am besten beurteilt (Note 1,3) und war bei folgenden Kriterien den anderen Entfernungstools deutlich überlegen: Benötigte Zeit zur Entfernung, Wie leicht war die Zecke zu fassen, Kraftaufwand bei der Entfernung, Bedienung des Gerätes.
In eine anderen Studie (Needham) wurde insbesondere die Entfernungstechnik des Herausziehens einer Zecke mit einer spitzen Pinzette als nicht gut beurteilt. Bei dieser Studie konnte eine festgesogene Zeckennymphe in ca. 95 % der Fälle durch Herausziehen mittels einer spitzen Pinzette nicht entfernt werden.
Wir empfehlen
Festgesogene Zecken können mit unseren Zeckenzangen möglichst hautnah gefasst und herausgedreht werden.
Die Zeckenkammkarte hat eine patentierte Doppelfunktion „Zeckenkamm + Zeckenkarte“. Mit den Einkerbungen können Sie einfach festgesogene Zecken entfernen.
Wer die „Zeckenkarte“ und „Zeckenzange“ kombiniert anwenden will, kann unsere Zeckenzange Ultra benutzen, diese Zeckenzange ist zu vergleichen mit einer normalen Zeckenzange plus integrierter Zeckenkarte.
Quetschen der Zecke bei der Entfernung
Eine Zecke sollte bei der Entfernung möglichst wenig gequetscht werden. Allerdings gibt es keine Untersuchungen, die ein erhöhtes Risiko einer Borreliose Infektion beim Quetschen der Zecke belegen. Eine Studie mit Wüstenmäusen zeigt, dass das Quetschen von vollgesogenen Zecken die Infektionsrate nicht erhöht und die Infektionswahrscheinlichkeit nur mit der Dauer des Saugaktes korreliert. Es konnte festgestellt werden, dass innerhalb der ersten 12 Stunden fast keine Übertragung der Erreger stattfindet. Die Übertragungsrate steigt nach mehr als 24 Stunden auf etwa 30-50 %, nach 48 Stunden auf fast 100 %.
Es lässt sich zeigen, dass die Zecke während des Saugaktes relativ große Mengen überschüssigen Wassers in den Wirt zurückgibt. Dadurch bewahrt die Zecke ihr inneres osmotisches Gleichgewicht und reichert verwertbare Substanzen an, eine Infektion mit Borrelien erfolgt hauptsächlich nur in diesem Stadium.
Zu beachten: Das FSME-Virus hält sich in größerer Dichte in den Speicheldrüsen auf, so dass eine Infektion mit diesem Virus bereits in der ersten Phase des Saugaktes (mit der Abgabe von Speicheldrüsensekret in die Stichwunde) erfolgen kann.
Desinfektion der Einstichstelle
Eine neuere Untersuchung legt nahe, dass die Übertragung von Borrelien und dementsprechend das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken, durch das Auftragen einer antibiotischen Salbe deutlich reduziert werden kann. Die Salbe sollte 1-2x täglich mindestens 3 Tage lang aufgetragen werden, Fragen Sie nach einer wirksamen Salbe Ihren Arzt oder Apotheker, als wirksam wird in der Literatur eine Salbe mit dem Wirkstoff Azithromycin beschrieben.
Hier finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen. Sollten Sie dennoch nicht das gewünschte Thema finden, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.