Zecken

Lebenszyklus

Man unterscheidet mehrere Entwicklungsstadien bei Zecken:

Ei → Larve → Nymphe → erwachsene Zecke

Nach einer Befruchtung saugt das erwachsene Weibchen 5-10 Tage Blut und legt bis zu 3000 Eier in eine lockere Bodenschicht. Nach der Eiablage stirbt die Zecke. Jedes Entwicklungsstadium benötigt eine Blutmahlzeit, um sich zum nächsten Stadium weiterentwickeln (häuten) zu können.

Die aus den Eiern schlüpfenden Larven suchen ihren Wirt, saugen 2-5 Tage, lassen sich zu Boden fallen und häuten sich zu Nymphen. Auch ihr Leben besteht nur darin, einen Wirt zu suchen und einmalig 3-7 Tage lang Blut zu saugen und sich zur erwachsenen, geschlechtsreifen Zecke weiterzuentwickeln. Eine Blutmahlzeit reicht der Zecke aus, um mehrere Jahre ohne weitere Nahrung zu überleben. Die Gesamtentwicklungszeit einer Zeckengeneration liegt in Europa bei ca. 2-4 Jahren.

Die Zeckenpopulation steigt, bedingt durch milde Winter und feuchte Sommer stark an, denn in einer Vegetation mit hoher Luftfeuchtigkeit fühlt sich die Zecke äußerst wohl. Kalte Winter und heiße, trockene Sommer reduzieren die Zeckenpopulation dagegen erheblich. Das heißt auch, dass sich die Entwicklungszeit für die Entwicklungsstadien in einem milden Winter und feuchten Sommer deutlich verkürzen bzw. in einem sehr kalten und heißen/trockenen Sommer deutlich verlängern kann.


FAQ

Hier finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen. Sollten Sie dennoch nicht das gewünschte Thema finden, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.


Grundsätzlich ja, solange die Zecken noch auf der Haut umher krabbeln um eine geeignete Stichstelle zu suchen. Es kann oft Stunden dauern, bis die Zecken ein weiches, gut durchblutetes Hautareal gefunden haben.

Auf jeden Fall muss auch nach dem Duschen der Körper noch auf Zecken abgesucht werden. Denn, wenn die Zecke bereits zugestochen und sich in der Haut verankert hat, hilft das Abduschen nicht mehr.

Ganz einfach, weil alle weltweit durchgeführten Studien bzw. Untersuchungen zeigen, dass dies eine der schlechtesten Entfernungstechniken ist. Beim Herausziehen bleiben zumeist größere Anteile der Zecken-Mundwerkzeuge in der Haut zurück, außerdem muss beim Ziehen mehr Kraft und Druck auf die Zecke ausgeübt werden als beim Herausdrehen der Fall ist.

Ungeachtet dessen mag es dem medizinischen Fachmann gelingen, mit einer Pinzette Zecken zu entfernen, dabei ist ein spezieller Druck auf die Greifer und das langsame Herausziehen der Zecke von Bedeutung.

Bei Tieren können an sehr sensiblen Stellen haftende Zecken (z.B. am Augenlid) unserer Meinung nach nur mit einer Zeckenzange und durch Herausdrehen entfernt werden. Es müsste ein viel zu starker und ein für das Tier nicht mehr tolerabler Zug ausgeübt werden.

Dies wird manchmal empfohlen (siehe Literaturliste www.zeckenzange.eu, Shave-Excision, Möhrle).  Wenn überhaupt, dann sollte unserer Meinung nach ein stumpfes Messer verwendet werden, damit kann die Zecke parallel zur Haut herausgezogen werden. Beim Abschneiden der Zecke mit einem scharfen Messer bleiben fast immer größere Teile der Mundwerkzeuge zurück, dies ist nicht ganz unbedenklich, weil man davon ausgehen muss, dass sich in den diesen Mundwerkzeugen durchaus Borrelien befinden könnten, die dann in der Haut einen idealen Nährboden zur Vermehrung vorfinden.

Grundsätzlich ist es kein Problem, wenn kleinere Teile der Mundwerkzeuge  (fälschlicherweise auch „Zeckenkopf“ genannt) in der Haut zurückbleiben, diese Teile werden von alleine wieder abgestoßen. Sollte es sich um größere Teile handeln, können Sie versuchen, diese mit der Zeckenzange zu fassen und herauszudrehen, manchmal gelingt dies. Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, dass beim Herausziehen einer Zecke immer größere Teile in der Haut zurückbleiben als dies beim Herausdrehen der Fall ist, deshalb empfehlen wir, Zecken nur herauszudrehen. Auf die Stichstelle sollte einige Tage eine antibiotische Salbe (am besten eine Salbe mit dem Antibiotikum Azithromyin) aufgetragen werden, Ihr Apotheker oder Arzt kann Sie diesbezüglich beraten

Eine am Augenlid haftende Zecke ist nicht einfach zu entfernen. Beim Herausziehen muss das Lid weit weggezogen werden, dies ist für die Tiere sehr unangenehm, auch bleiben beim Herausziehen häufig Anteile der Mundwerkzeuge in der Haut zurück. Einfacher gelingt die Entfernung, wenn die Zecke mit der Zeckenzange herausgedreht wird, da beim Drehen viel weniger Druck und Kraft auf die Zecke ausgeübt werden muss als dies beim Herausziehen der Fall ist.

Die Greifer sind leicht konisch geformt, die Greiferdruckfläche ist eher breit als schmal. Der Greiferdruck bei unseren Kunststoffzeckenzangen ist jedoch sehr gering, so dass die Zecke nicht gequetscht werden kann. Machen Sie den Test: Fassen Sie mit den Zeckenzangen ein Blatt Papier und ziehen Sie daran, die Zangen lassen sich leicht vom Papier wegziehen. Genauso ist es bei den fest in der Haut verankerten Zecken. Beim Versuch, die Zecken herauszuziehen, werden unsere Kunststoffzeckenzangen von der Zecke abgleiten, ohne dass die Zecke beschädigt wird. Es funktioniert also nur das Herausdrehen der Zecken, weil beim Drehen viel weniger Kraft und Druck auf die Zecke ausgeübt werden muss als dies beim Herausziehen der Fall ist. Die etwas breiteren Greifer verteilen den sowieso schon verminderten Druck auf die Zecke und verhindern nach unseren Erfahrungen das Abreißen der Mundwerkzeuge. Unsere Zeckenzange Chirurgenstahl besteht aus spitzen und schmalen Greifern, damit mit dem sehr festen Greiferdruck die Zecke hautnah gefasst und nicht gequetscht werden kann.

Mit der Zeckenzange Ultra Chirurgenstahl ist auch das Herausziehen der Zecken möglich. Dabei möglichst langsam und nicht abrupt Herausziehen. Vor dem Ziehen sollten die Widerhaken der Zecke  durch jeweils eine halbe Umdrehung der Zange nach links und rechts gelockert werden, dies erleichtert die Entfernung der Zecken.

Welches Produkt sich besser eignet, hängt davon ab, ob ein fester Greiferdruck notwendig ist. Der Greiferdruck bei den Kunststoffzeckenzangen ist sehr gering (ca. 0,5-0,8 N), weil beim Herausdrehen viel weniger Kraft und Druck auf die Zecke ausgeübt werden muss als dies beim Herausziehen der Fall ist.  2-3 Umdrehungen sind nötig, damit eine problemlose Entfernung gelingt, die Drehrichtung ist dabei nicht von Bedeutung.

Wer die Zecke herausziehen will (wir empfehlen jedoch das Herausdrehen von Zecken, siehe Studie der Universität Wien www.zeckenzange.eu) der muss eine Zeckenzange mit höherem Greiferdruck nehmen, die Zeckenzange Ultra Chirurgenstahl eignet sich hierzu bestens. Allerdings sollte die Zange vor dem Herausziehen eine halbe Umdrehung nach links und rechts gedreht und erst dann die Zecke langsam herausgezogen werden, damit der Zeckenkörper nicht abgerissen wird.

Wir empfehlen die Verwendung der Zeckenzange Ultra Chirurgenstahl nur zur Anwendung bei Tieren, weil insbesondere bei unruhigen Tieren ein fester Greiferdruck notwendig ist und die Zange auch bei etwaigen Bewegungen der Tiere fest an der Zecke haften bleibt.

Grundsätzlich muss man wissen, wo sich Zecken aufhalten. Ab ca. 7 ° C werden sie aktiv, sie lieben mäßig warme Temperaturen bis ca. 25 ° C und hohe Luftfeuchtigkeit. D.h., man findet Zecken fast das ganze Jahr über, wenn die Winter mild sind. Lieblingsplätze der Zecken sind: lichter Wald, hohes Gras, Wald-/Wegränder, Sträucher, Gebüsch und vor allem schattige Plätzchen. Im kurz gemähten Gras mit langer Sonneneinstrahlung halten sich die Zecken nicht auf.

Wenn Sie im Garten arbeiten: Socken bzw. Gamaschen über die Hosenbeine und abgeschnittene Socken über die Arme/Hände stülpen, darüber Handschuhe mit Klettverschluss. Alle Kleidungsstücke werden nach einem Aufenthalt im Zeckengebiet gewaschen und in den Trockner gegeben, nur im Trockner werden die Zecken sicher abgetötet. Wenn Sie so gewappnet in Ihrem Garten arbeiten, bleibt nur der Kopf und Hals ungeschützt, in diesen Körperregionen muss man dann aufpassen. Die Zecken halten sich je nach den Zeckenstadien in Höhen bis zu 1 m auf, maximal 1,5 m (eher selten). Und, wenn Sie mal eine Zecke erwischt hat, sollten Sie diese herausdrehen, dies gelingt sehr einfach mit der Zeckenzange Ultra. Die Stichstelle desinfizieren, beobachten und mit Fotos dokumentieren, auch Informationen und ein gutes Wissen über die diversen Krankheiten sind wichtig und hilfreich.

Bereits vor 350 Millionen Jahren gab es bereits Zecken. In Bernstein eingeschlossen wurden 100 Millionen alte Zecken gefunden. Auf jeden Fall dürften sie bereits das Blut der Dinosaurier angezapft haben. Sie sind also uralt und haben die Fähigkeit erlernt, sich an klimatische und territoriale Gegebenheiten anzupassen. Sie sind ein Wunderwerk der Natur, stechen zu, ohne dass wir es merken, indem sie betäubende Stoffe in die Haut abgeben. Sie verankern sich gegen Zug mit Widerhaken in Haut, die quasi einzementiert werden (deshalb ist es auch besser, sie aus der Haut herauszudrehen, das Drehen bewirkt einen seitlichen Zug). Es gibt auch Zecken, die ihr ganzes Leben auf einem Wirt verbringen, d.h. Larve, Nymphe und erwachsene Zecke saugen an nur einem Wirt. Es gibt Zecken die sich aktiv auf den Wirt zubewegen (Auwaldzecke) und Zecken, die hauptsächlich nur bestimmte Tiere befallen (Schafszecke, Taubenzecke, Braune Hundezecke).

Bei normaler Luftfeuchtigkeit in den Wohnungen können Zecken der Gattung Ixodes, die noch kein Blut  gesaugt haben, noch 1-2 Tage überleben. Die bei uns heimische Zeckenart Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) benötigt zum Überleben eine hohe Luftfeuchtigkeit, in den Wohnungen ist die Luft im Allgemeinen zu trocken. Bessere Überlebenschancen über mehrere Tage haben die Zecken im Bad oder Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Man kann am Verhältnis Alloscutum/Scutum (dehnbarer Rückenleib/Schild), das bei Ixodes Zecken ungefähr 1:1 beträgt, sehen, wie viel Blut und  wie lange eine Zecke bereits gesaugt hat. Bei längerer Saugdauer kann sich das Alloscutum stark ausdehnen und die Zecke bis zur 200-fachen Körpermasse zulegen, schon nach 1-2 Tagen Saugdauer ist das Verhältnis deutlich größer 1 und somit ist die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern größer. Das Infektionsrisiko steigt mit der Saugdauer stark an, das starre Rückenschild verändert bei der Blutaufnahme seine Größe nicht.

Ganz einfach: Die Schildzecken haben auf dem Rücken ein starres Schild (Scutum), das sich bei der Blutaufnahme nicht ausdehnt. Das Zeckenmännchen trägt das Schild über den ganzen Rücken, beim Zeckenweibchen ist der Rücken im ungesogenen Zustand nur ca. zur Hälfte mit dem Schild bedeckt. Das Scutum ist dunkelbraun. Die andere Hälfte des Zeckenkörpers ist mit einer dehnbaren Haut (Alloscutum) ausgestattet, das Alloscutum kann sich stark ausdehnen, dabei kann eine adulte Zecke zum 200-fachen an Köpermasse zulegen.

Bei den Lederzecken ist der ganze Rücken mit einer lederartigen Haut überzogen, bei der in Europa heimischen Taubenzecke handelt es sich um eine Lederzecke.

Weltweit gibt es ca. 850 Zeckenarten (hauptsächlich Schildzecken), bei ca. 200 Zeckenarten handelt es sich um Lederzecken.

Weltweit gibt es ca. 850 Zeckenarten (Schildzecken und Lederzecken).

In Deutschland und Europa sticht den Menschen hauptsächlich nur der „Gemeine Holzbock“ oder Ixodes ricinus, (Schildzecke, Ixodes = festgeklebt, ricinus = Rizinussamen). In der Tat erreicht das Zeckenweibchen nach 10-14 tägiger Saugdauer die Größe eines Rizinussamens, dabei kann sich der Zeckenkörper bis auf das 200-fache  des ursprünglichen Körpergewichts ausdehnen. In 80 % der Fälle wird der Mensch von einer Zeckennymphe gestochen. Da die Nymphe sehr klein ist (nur ca. 1-1,2 mm im ungesogenen Zustand) wird ein Zeckenstich in 50 % der Fälle nicht bemerkt, umso mehr ist Vorsicht geboten.

Weitere Zeckenarten in Deutschland:
Die sog. Buntzecken, nämlich die Schafszecke (Dermacentor marginatus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Die Auwaldzecke ist deutlich größer als Ixodes ricinus und breitet sich langsam von Ostdeutschland Richtung Westen aus. Beide Zecken vertragen im Gegensatz zu Ixodes ricinus Trockenheit und bevorzugen Sommerwärme. Die Auwaldzecke ist Überträger von Babesien, vor allem bei Hunden ist die sog. Hundemalaria nicht ungefährlich. Auf den Menschen können die als Krankheitsserreger nur wenig bekannten Rickettsien (Rickettsiose) übertragen werden. Beide Zecken stechen den Menschen zwar selten, durch Inhalation von Kotstaub (im Streichelzoo oder an Wanderwegen) entlang einer Schafbeweidung können jedoch sehr leicht die Erreger des Q-Fiebers übertragen werden. Von Förstern und Jägern wird berichtet, dass sich die Auwaldzecke aktiv auf den Wirt zu bewegen kann, eine Besonderheit, die man von Zecken der Gattung Ixodes nicht kennt.

Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus): wird aus südlichen Ländern eingeschleppt und hält sich vor allem in geschlossenen Räumen auf ( z.B. Tierheimen), ist Überträger von Babesien ( Hundemalaria).

Taubenzecke (Argas reflexus): Vor allem in alten, verlassenen Gebäuden zu finden, kann sehr lange hungern (bis zu 10 Jahren). Im Gegensatz zu Ixodes Zecken sticht und saugt die Taubenzecke nur kurze Zeit (nur ca. 2 Stunden), dafür jedoch mehrmals. Diese Zecke versteckt sich in Ritzen, bewegt sich dann aktiv auf den Wirt zu, um dann nach kurzer Saugdauer sich wieder in ihr Versteck zurückzuziehen. Die Taubenzecke überträgt keine Krankheitsserreger, dafür kann der Zeckenstich jedoch sehr schmerzhaft sein, auch sind heftige Hautreaktionen nach einem Stich in der Literatur beschrieben worden. Bei der Taubenzecke handelt es sich um eine Lederzecke.

Igelzecke (Ixodes hexagonus):  Diese Zecke versteckt sich in den Bauten (Höhlen) ihrer Wirtstiere, kann Borrelien und FSME-Virus übertragen, sticht den Menschen jedoch nur selten.

Fazit: Fast nur Ixodes ricinus sticht den Menschen. Es ist also sehr wichtig, sich mit den Gewohnheiten und dem Lebensraum dieser Zeckenart vertraut zu machen!

Die Verordnung von Antibiotika nach jedem Zeckenstich wird allgemein nicht empfohlen, da das Risiko für eine Borreliose nach einem Zeckenstich nur zwischen 0,4 % -1,4 % eingeschätzt wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 99 % der Personen umsonst behandelt werden. Wenn man bedenkt, dass die gegen Borrelien wirksamen Antibiotika (z B. Doxycyclin, Amoxicillin) über einen langen Zeitraum (mindestens 2-3 Wochen) eingenommen werden müssen, dann dürfen die Nebenwirkungen der Antibiotika nicht außer Acht gelassen werden. Zudem müssen höhere Dosen der Antibiotika als üblich eingesetzt werden.

Das persönliche Risiko steigt jedoch proportional zur Dauer des Saugaktes. In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass eine mit Borrelien infizierte Zecke nach 72 Stunden Saugdauer die Erreger zu 100 % auf den Wirt übertragen hat. Aber nicht jede Infektion führt dann auch zur Erkrankung. Eine Einmaldosis von 200 mg Doxycyclin konnte das Auftreten der Wanderröte sehr stark verringern, dies bedeutet jedoch nicht, das damit die Infektion bzw. die Erkrankung verhindert wird. Eine 3-tägige Behandlung mit einer antibiotischen Salbe könnte die Infektion eindämmen, eine Salbe mit dem Wirkstoff Azithromycin zeigt eine gute Wirkung gegen Borrelien, die Wirksamkeit bei einer Borreliose konnte in einer Studie jedoch nicht bestätigt werden. In Apotheken derzeit erhältlich ist eine Creme mit dem Antibiotikum Erythromycin. Jeder sollte sich nach einem Zeckenstich über die Erstsymptome einer Borreliose informieren, denn diese Krankheit ist im Anfangsstadium gut heilbar.

Dies ist normal. Zecken erkennen die Opfer mittels eines Sinnesorgans ( Haller’sches Organ, sitzt an den Vorderbeinen), dieses Sinnesorgan reagiert vor allem auf Wärme bzw. Kohlendioxid und verschiedene andere chemische Verbindungen, die im Atem und Schweiß des Wirts (Mensch) vorkommen. Die Gerüche sind bei jedem Menschen verschieden. Nimmt die Zecke die Sinneseindrücke wahr, krallt sie sich bei vorbei gehenden Menschen oder Tieren fest und sucht nach einer geeigneten Einstichstelle, dies kann mehrere Stunden dauern, also bleibt oft noch genügend Zeit, eine abgestreifte Zecke zu entdecken. Übrigens, eine Zecke kann ein Opfer auf mehrere Meter Entfernung wahrnehmen.

Die Zecke (Schildzecke) muss nach dem Eistadium mindestens 3 Blutmahlzeiten aufnehmen, jeweils eine als Larve, Nymphe und als erwachsene Zecke. Nach jeder Blutmahlzeit verlässt die Zecke den Wirt, verdaut die Blutmahlzeit und entwickelt und häutet sich zum nächsten Entwicklungsstadium (Larve zur Nymphe, Nymphe zur adulten Zecke).
Vollgesogene erwachsene Weibchen verlassen den Wirt, legen bis zu 3000 Eier ab und sterben dann.
Der Lebenszyklus von Schildzecken verläuft vielfach durch lange Perioden ohne Nahrungsaufnahme, so verbringt der europäische „Gemeine Holzbock“ (Ixodes Ricinus), dessen gesamte Entwicklung 2-6 Jahre dauert, bis zu 99 % seines Lebens freilebend. Alle gesogenen und ungesogenen Entwicklungsstadien sind grundsätzlich fähig zu überwintern.

Die Borreliose wird auch Lyme-Krankheit genannt, weil diese Infektionskrankheit erstmals in den USA in der Stadt Lyme beobachtet wurde.

Borrelien befinden sich im Mitteldarm der Zecke, deshalb sollen nach neuesten Erkenntnissen festgesogene Zecken so schnell wie möglich entfernt werden, da eine Infektionsgefahr in den ersten 12 Stunden nach dem Zeckenstich nur gering ist. Beim Saugakt nimmt die Zecke größere Mengen an Blutflüssigkeit auf. Die Zecke maximiert die Aufnahme an nutritiv verwertbaren Substanzen dadurch, dass wieder größere Mengen an Flüssigkeit (hauptsächlich überschüssiges Wasser + Ionen) in den Wirt zurückgegeben werden. Dadurch bewahrt die Zecke ihr inneres osmotisches Gleichgewicht. Es ist nahe liegend, dass auf diese Weise die im Darm vorhandenen Bakterien in den Wirt gelangen können und zwar um so mehr, je länger der Saugakt dauert.
Eine Untersuchung an Wüstenmäusen belegt diese Theorie, unabhängig von der Entfernungstechnik wurde eine steigende Infektionsrate nur mit zunehmender Dauer des Saugaktes beobachtet. Dabei wurde ein Teil der Zecken vor der Entfernung 3 Minuten lang gequetscht, bei den gequetschten Zecken wurde kein höheres Infektionsrisiko beobachtet.

FSME-Viren befinden sich im Speichel der Zecke und werden direkt nach dem Stich übertragen.

Zecken sondern beim Stich entzündungshemmende und analgetisch wirkende Substanzen ab. Dies ist der Grund, weshalb der Einstich nicht bemerkt wird. Aber nach ca. 1-2 Tagen registrieren die Betroffenen einen leichten Juckreiz und eine kleine bewegliche Erhebung (ähnlich eines Pickels) auf der Haut. Jetzt beginnt der Körper mit einer Abwehrreaktion und Histamin Ausschüttung, die Stichstelle erscheint auch leicht gerötet. Wenn Sie diese Anzeichen rechtzeitig erkennen, können Sie eine Zecke oft noch in einem frühen Saugstadium entfernen.

Dies ist grundsätzlich möglich, wenn Sie mit Haustieren (die Zecken befinden sich längere Zeit auf dem Fell des Tieres) in Kontakt kommen. Noch nicht festgesogene Zecken können auch problemlos vom Haustier auf Einrichtungsgegenstände, wie z.B. Möbel, Bett, Couch gelangen. Am besten legen Sie ein weißes Tuch auf die Lieblingsplätze der Tiere, dann lassen sich krabbelnde Zecken schnell finden.

Zumeist werden sie bis Kniehöhe von Gräsern, Büschen, an Waldrändern abgestreift. Die kleineren Entwicklungsstadien der Zecke (Larve, Nymphe) finden sich häufig in einer Höhe von 10 – 50 cm über dem Boden. Die erwachsenen Zecken klettern bis 1 m, manchmal auch bis 1,5 m hoch und lauern auf einen Wirt. Die Zecken können mehrere Stunden auf der Kleidung bleiben, bis sie an die bevorzugten Körperstellen gelangt. Helle und geschlossene Kleidung erleichtert das Erkennen von abgestreiften Zecken. Zecken sind auch in Gärten, Parkanlagen, d.h. auch in Wohngebieten aktiv.

Grundsätzlich können Zecken auf Kleidungsstücken längere Zeit überleben und auch nach Stunden oder wenigen Tagen noch auf den Menschen überwandern. Hängen die Kleidungsstücke im Bad, dann ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens deutlich größer, Zecken lieben nämlich warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Dies erklärt auch, warum Zecken durch Waschen, z.B. in der Waschmaschine, nicht getötet werden. Wenn schon das Kleidungsstück gewaschen wird, dann sollte es anschließend unbedingt noch in den Trockner gelegt werden.

Alternativ geben Sie die Kleidungsstücke nur in den Trockner, dies überleben die Zecken dann nicht.

Am besten Sie nehmen eine saugfähiges Papierlage (z.B. Kleenex), legen Sie die Zecke in das zusammengefaltete Papier und zerdrücken Sie den Plagegeist. Bei vollgesogenen Zecken (diese sind bis zu Erbsengröße mit Blut gefüllt und finden sich vor allem bei Tieren) bitte eine dickere Papierlage nehmen und zerdrücken, danach kann die Zecke im Hausmüll entsorgt werden. Vollgesogene Zecken sollten nicht mehr mit einer Zeckenzange gefasst werden, da der Zeckenkörper sich bis zum 200-fachen der ursprünglichen Größe ausgedehnt hat und leicht platzen könnte. Zur Entfernung dieser vollgesogenen Zecken eignet sich hervorragend die Greiftasche der Zeckenzange Ultra, damit können diese Zecken leicht aus der Haut herausgezogen oder auch herausgedreht werden.

Geben Sie die Zecke in 70%-igen Alkohol, dies ist eine sichere Methode, eine Zecke zu töten.

Eine weitere sichere Methode: Die Zecke wird verbrannt.

Oft wird diskutiert, dass eine Zecke auch lebend mit der WC-Spülung entsorgt werden kann. Allerdings sollte bedacht werden, dass man damit die Zecke nicht tötet, diese kann durchaus im feuchten Milieu des Kanals weiter leben.

Eine weitere Möglichkeit, die Sie probieren können: Legen Sie die Zecken in ein gut verschlossenes Glas, dieses stellen Sie in die Sonne, Sie werden sehen, dass die Zecken bei trockener Luft und den hohen Temperaturen im Glas nicht lange überleben werden.